Wertvolle Erinnerungen für meine Kinder und mich

Ich halte ein paar Fotos in den Händen, wertvolle Erinnerungen die mich ein wenig erschaudern lassen. Auf dem einen Bild ist Taavi zu sehen, leicht bläuliche Haut, zugedeckt von der Krankenhausbettdecke auf der nackten Brust seiner Mama, die erschöpft schläft. Heute vor zwei Tagen ist dieser kleine Kerl einfach schon 11 Monate alt geworden. Von einer bläulichen Farbe ist nichts mehr übrig, die Haare sind nicht mehr annähernd so schwarz, die Hände nicht mehr so winzig und nur noch in seltenen Fällen schläft er tatsächlich Haut auf Haut auf der Brust meiner Frau ein ^^. Jeder der ein kleines Kind zu Hause hat, kennt diese Momente wo uns bewusst wird, wie unendlich schnell doch diese kleinen Minimäuse groß werden. Ich wette das mindestens drei Viertel von euch den Gedanken „Aber sind sie nicht gerade erst frisch auf die Welt gekommen?“ fast einmal die Woche denken.

Tatsächlich habe ich bei Tilda gedacht, dass ich mir die Dinge einfach merken würde, weil sie so emotional für mich waren. Das erste kleine Zähnchen, das bewusste Lachen, wie sie Dinge neu erkundet hat und ihre Welt entdeckt hat. Das erste Hinstellen, stundenlang auf dem Spielplatz stehen und die Schaukel anschubsen und noch so viele andere kleine Momente.

Jetzt wo Taavi all diese Dinge das erste Mal macht, stelle ich erschrocken fest das ich viele Dinge vergessen habe.

Ich weiß sie einfach nicht mehr und bin so unendlich froh das ich mir durch all die gemachten Fotos diese Momente in Erinnerung rufen kann. Jetzt betrachte ich sie oft fast ein wenig wehmütig mit dem Gedanken dass die Tage manchmal so furchtbar lang sind, aber die Jahre so unendlich kurz.

Familienfotos die meinen Blick verändert haben

Neben den genannten Dingen sehe ich mich ganz persönlich jetzt auch ganz anders. Okay die weniger Falten standen mir echt gut ^^ und herje war ich da noch jung, zumindest gefühlt wenn schon nicht real ^^ Aber ich sehe eine junge Frau die mit ihrer Tochter liebevoll umgeht. Die ihr kleines Mädchen begleitet hat während sie mit ihren Gefühlen nicht umgehen konnte. Getröstet hat als der Turm einfach nicht stehen bleiben wollte.

Ganz aktuell sehe ich eine Mama, die erschöpft ist, von der vielen Verantwortung, dem täglichen gerecht werden von Bedürfnissen und dennoch überglücklich zwei solch tolle Kinder im Arm haben zu dürfen.

Weil es eigentlich ein Dorf braucht

Ein Haushalt der ewig scheint, als wäre er doppelt so schnell wieder da , wie er aufgeräumt wurde. Das rosa Flamingotier das die Großeltern geschenkt haben, Von uns Eltern so sehr gehasst … von Tilda nach wie vor abgöttisch geliebt… Die liebevoll gestalteten Kinderzimmerwände und die kreativen Verbesserungsvorschläge von Tilda, die sie ganz heimlich während des „Mittagsschlaf“ dazu gemalt hat … All das wäre ganz sicher nichts, woran ich mich bewusst erinnern würde, wäre es nicht auf dokumentarischen Bildern festgehalten.

Familienfotos aus dem Alltag vermitteln für mich wichtige Werte!

Bilder die für mich so wertvoll sind, da sie nicht nur unser Leben zeigen wie wir es gelebt haben, sondern auch unsere Werte zeigen, die mir so wichtig sind, meinen Kindern mit zu geben. Füreinander dazu sein, sich geborgen fühlen, ein zu Hause zu schaffen in dem man sich wohl und sicher fühlt, Streit und Frust zu begleiten und eben auch auszuhalten. Das Ordnung wichtig und gut ist aber eben nach den emotionalen Bedürfnissen von jedem Einzelnen von uns kommen. Das wir gerne Zeit zusammen verbracht haben, lieber durch die Welt gereist sind um Abenteuer zu erleben und dabei gerne auf andere Dinge verzichtet haben… Das Mutter sein für mich das absolut kostbarste ist und ich meine Kinder über alles liebe und dennoch manche Abende und auch an vielen Tagen einfach nur erschöpft von genau diesem Lebenstraum bin und das genau das alles, vollkommen okay ist und sein darf. All das möchte ich meinem Kind mitgeben, das wir nicht nur Schön sind wenn wir uns heraus gemacht haben, sondern das unsere Schönheit und und unser Frieden mit uns selbst, in unserem Herzen zu finden ist.